Zum letzten Saisonspiel reiste die zweite Herrenmannschaft des HC03 Bamberg nach Neustadt um sich mit der HSG Rödental/Neustadt zu messen. Zwar nicht ganz in Bestbesetzung, aber dennoch mit einer schlagkräftigen Truppe unterwegs, trat der (noch) Tabellenführer aus Bamberg beim Tabellenletzten an. Glaubt man also der Tabelle, sollten die Rollen vor dem Spiel klar verteilt sein. Mit einer 6:0 Führung nach acht Minuten, wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle auch schnell gerecht. Vorne machten die Bamberger immer wieder Druck auf die Abwehr und rissen dadurch regelmäßig Lücken in die Abwehrreihen der Hausherren. Besonders Michael Pfister und Andreas Hornberger reihten sich dabei besonders häufig unter den Torschützen ein.

Im zweiten Durchgang merkte man den Hausherren an, dass sie kaum Wechselmöglichkeiten auf der Bank zur Verfügung hatten. Obwohl die Bamberger in der Abwehr häufig die letzte Konsequenz vermissen ließen, schraubten sie die Führung Stück für Stück nach oben. Vor allem der unglaubliche Pfister ging nun mit ungebremstem Elan zur Sache und traf Tor um Tor. Wie es dazu kommen konnte, dass er am Ende mit 15 Toren in einem Spiel häufiger traf, als in der gesamten bisherigen Saison, bleibt für alle Beteiligten ein Rätsel. Selbst das sonst so erfolgreiche, mahnende „Pfiiiiisteeeeer!“ seines Trainers, konnte den rechtshändigen Racker nicht einbremsen, sondern stachelte ihn diesmal scheinbar gar noch weiter an. Er verhalf seiner Mannschaft so zu einem deutlichen 45:27 Auswärtssieg. Bodenständig wie man ihn kennt, wollte der Torjäger nach dem Spiel aber keine Kommentare zu seiner Zukunft abgeben, sondern schrieb noch fleißig Autogramme für die zahlreich mitgereisten Gästefans. Ob er das Trikot nach dieser Galavorstellung an den Nagel hängen, noch mal den Spielern der ersten Mannschaft das Fürchten lehren, das Debüt in der Nationalmannschaft geben oder gar eine weitere Saison in der zweiten Mannschaft anhängen wird, konnten wir bis zum Redaktionsschluss leider nicht mehr herausfinden.

Fest steht am Ende nur der aufgelöste Grundtenor seiner Mannschaftskameraden: „Das darf man sich jetzt wieder mindestens zehn Jahre lang anhören, wenn der Pfister mal trifft.“

 

Es spielten: Carsten Kropf, Julian Baier (beide TW), Timo Hemmer (1), Harald Kröner (2), Alexander Zahnleiter (1), Andreas Hornberger (9), Christian Hentschel (5), Felix Griebel (3), Stephan Götz (1), Michael Grasser (4), Michael Pfister (15/4), Felix Reinhardt (4)