Mit 13 Feldspielerinnen und einer Torfrau fuhren die Damen I nach Bergtheim, um das erste Saisonspiel gegen die HSG Pleichach zu bestreiten. Nach einer abenteuerlichen Anreise, bei der das Navi einen Weg an einer Reithalle vorbei wählte, erreichten wir schließlich die Halle. Erstmal orientierungslos, aber dann: Los geht’s! Konzentriert aufwärmen und dann ab aufs Spielfeld. Ein Problem hatten wir allerdings von Anfang an – das Harz. Es klebte überall und es klebte und klebte und klebte. So sehr, dass uns sogar die Bierflasche nach dem Spiel in den Händen kleben blieb.
Doch das hielt uns nicht davon ab, eine mega Abwehr zu spielen. Die Abwehr stand wie eine Mauer und Alexa machte zwischendurch das Tor komplett dicht. Ihre Paraden waren der Wahnsinn – man könnte meinen, sie hätte das Tor zugeklebt. Zudem erwähnenswert: Der Hallensprecher sorgte für das gewisse Extra an Professionalität. Es fühlte sich fast an wie in der Bundesliga. Die Betonung liegt allerdings auf dem „fast“, denn das, was auf der Platte passierte, hatte leider nichts mit der Bundesliga gemein.
Besonders schön wurde es immerhin, als Antonia einen 7-Meter lässig durch die Beine der gegnerischen Torhüterin versenkte. Es war definitiv der Tag des Tunnelns – irgendwie fanden wir immer wieder den Weg durch die Beine der Keeperin. Ganze sieben Mal! Vielleicht war es das Harz, vielleicht auch einfach pures Können. Die Krönung wäre fast Annas Tor gewesen, nachdem Carmen sie mit einem Traumpass bediente. Doch wieder einmal: Das Harz… Der Ball landete auf unerklärliche Weise nicht im Netz.
Überhaupt hat das Harz für einige unfreiwillig lustige und auch unangenehme Szenen gesorgt. Aufsetzer übers Tor? Klar, warum nicht. Das gehört schließlich dazu, wenn man mit Harz spielt, oder? Jonny fasste es passend in der Halbzeit zusammen: „5 ist wenig, aber 9 ist nichts.“ Fünf Tore geworfen, aber viel mehr Chancen gehabt. Neun Tore zu bekommen, spricht aber für eine sehr starke Abwehr. Ein Halbzeitstand, der durchaus noch einen Sieg bereithalten könnte. Immerhin haben wir es dann in der zweiten Halbzeit auf ganze zwei Tore gebracht. Ja, zwei. Die Abwehr war also weiterhin top, aber der Ball wollte einfach nicht rein. Vielleicht lag es auch daran, dass wir uns häufiger nach dem Ball bücken mussten, als uns lieb war. Am nächsten Tag hatten jedenfalls alle Rückenschmerzen. Die Male, in denen die Schiedsrichter „Fuß“ pfiffen (auf beiden Seiten), lässt sich an mindestens 3 Händen abzählen. Ein wenig beruhigend war, dass die Gengerinnen auch Probleme mit dem klebrigen Ball hatten. Unsere Probleme waren nur ein klein wenig größer.
Am Ende nutzte die HSG Pleichach unsere Fehlpässe konsequenter aus und durch langsameres Zurücklaufen konnte man die Konter, die man sonst die ganze Partie gut im Griff hatte, nicht verhindern. Vielleicht klebten wir vorne auf dem Boden fest, vielleicht war auch einfach die Luft raus. Außer bei Alexa hinten im Tor, die wirklich einen großartigen Tag erwischt hat und den ein oder anderen Konter parierte.
Dennoch: Die Stimmung im Team war genial! Trotz des Harzes haben wir viele schöne Aktionen hingelegt, die unter normalen Umständen (also ohne Harz) locker funktioniert hätten. Es war ein Fest! Ein Fest an torlosen Minuten und an mega starken Fehlpässen.
Nachdem – bei so vielen durstigen Spielerinnen – der Kasten nach dem Spiel schnell leer war, kamen wir alle zu dem Fazit: Weniger Harz, mehr Bier – so kann die Saison erfolgreich starten. Besonders gut vorbereitet war übrigens der Trikotkarton mit seinen neuen Panzerbandträgern. Mit Karton und Kasten bewaffnet, sind wir jetzt definitiv bereit für die Oberliga.
Es spielten: Balles, Berger, Grasser, Meinhold (2), Campe, Gampert (2), Düsel, Dust, Cook, Nehling (2), Hoffmann (Tor), Schüpferling (1), Lößl, Rösch.